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Objekttyp
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Urkunde
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Objekttitel
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Eduard Hamm wird zum Reichswirtschaftsminister ernannt (1923-11-30)
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Originaltitel
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Bestellung als Reichswirtschaftsminister für den Staatssekretär z.D. Eduard Hamm
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Objektstatus
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Original
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Interne Signatur
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dhup_hamm_lebe_weimarer-rep_r-wirtsch-minist_ernennung-1923-11-30
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Digitale Kollektion
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EHOA 2024
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Verzeichnungsstufe
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Dokument/Einzelressource
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Datierung oder Erscheinungsjahr
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1923-11-30
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Entstehungsort oder Erscheinungsort
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Berlin
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Entstehungsstufe
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Ausfertigung
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Schriftart
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Vordruck, maschinenschriftlich (Schreibmaschine) und handschriftlich (Tinte) die Unterschriften von Friedrich Ebert und Wilhelm Marx
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Sprache
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deu / ger
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Beschriftung
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recto
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Maße des Objektes
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Länge: 33cm; Breite: 21cm
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Umfang
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1 Bl., 2 S.
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Bemerkungen
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Nach dem Rücktritt des Kabinetts der Fachleute Cunos war Eduard Hamm Mitglied des Reichstages ohne weitere amtliche Funktion. In diesem Zeitraum versuchte Reichspräsident Friedrich Ebert (1871-1925) zusammen mit Reichskanzler Gustav Stresemann (1878-1929), zwei Kabinette aufzubauen (Hardtwig, S. 145). Die beiden Versuche, in Großen Koalitionen zu regieren, scheiterten endgültig nach dem Hitler-Putsch am 9. November 1923. Nachfolger Stresemanns wurde der Abgeordnete der Zentrumspartei Wilhelm Marx (1863-1946) (ebd.).
Marx war seit 1894 für ein Jahrzehnt Richter gewesen. Ein Jahr später begann er seine politische Karriere im Volksverein für das Katholische Deutschland. Von 1899 an war er Abgeordnete im Preußischen Landtag und seit 1910 zusätzlich dazu Mitglied des Reichstages. Die Zentrumspartei war die Partei des politischen Katholizismus (Braun, S. 305). Obwohl Marx vorhatte, als Landgerichtspräsident in Limburg zu wirken, hat ihn eine Kette von Ereignissen wieder in die Politik gebracht, dieses Mal als Fraktionsvorsitzender des Zentrums und 1922 als Parteivorsitzer (ebd., 306).
Das erste Kabinett Marx war, wie die Regierung Wilhelm Cunos, ein „Kabinett der Persönlichkeiten” (Hardtwig, S. 146). Die Ernennung Hamms als Reichswirtschaftsminister war eine Folge der Anerkennung seiner Arbeit als Staatssekretär in der Reichskanzlei während der Amtszeit Cunos. Zudem wollten Ebert und Marx durch die Berufungen des Reichswehrministers Otto Gessler (1875-1955) – früherer Bürgermeister von Regensburg und Oberbürgermeister von Nürnberg –, von Hamm und des Justizministers Erich Emminger (1880-1951) eine starke Stellung Bayerns im neuen Kabinett gewährleisten. Grund dafür waren die separatistischen Einstellungen innerhalb Bayerns, die die Einigkeit der Weimarer Republik gefährdeten (Hardtwig, S. 146).
Das Kabinett Marx hatte viele Herausforderungen zu meistern. Neben der fehlenden parlamentarischen Mehrheit, die die Regierung an den Rand des Scheiterns brachte (ebd., S. 149), war die Bewältigung der Hyperinflation die wichtigste Aufgabe der Regierung (ebd., S. 156). Dabei hatte die Regierung Erfolg, indem sie die von Stresemann angefangene Währungssanierung (Einführung der Rentenmark) weiterentwickelte. Auch außenpolitisch konnte die Regierung eine Stabilisierung der Verhältnisse bewirken (Braun, S. 306).
Literatur
Braun, Bernd. (2011). Die Weimarer Reichskanzler - Zwölf Lebensläufe in Bildern. Düsseldorf.
Hardtwig, Wolfgang (2018). Freiheitliches Bürgertum in Deutschland: Der Weimarer Demokrat Eduard Hamm zwischen Kaiserreich und Widerstand. Stuttgart.
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Autor einer Verzeichnung
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Felix Graf Lambsdorff, B.A.
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Hristo Kapitanov (Bemerkungen)
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Verzeichnungsrichtlinien
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RNAB